Sutren in 2025

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Sutra 1: Atme. Guck hin. Halt’s aus. Mach weiter.

Das ist die ganze Lehre in vier Sätzen.
Aber wir wären keine Menschen, wenn wir nicht sofort sagen würden: „Ja, aber wie denn?“
Wie… als wär das ’ne IKEA-Anleitung zur Erleuchtung.
Dabei ist’s einfach: Atmen, gucken, aushalten, weitermachen.
Nicht optimieren, nicht kurbeln. Nur das.
Das Universum braucht keine To-Do-Liste von dir.


Sutra 2: Du bist nicht deine Gedanken. Du bist der Typ, der sie hört und sich wundert, was da los ist.

Das ist ’ne bittere Pille.
Weil manche Gedanken… die sind ja so schön bekloppt, dass man sich fast mit ihnen anfreunden will.
Aber nein.
Gedanken sind wie betrunkene Gäste auf deiner inneren Party. Du lässt sie reden, aber du gibst ihnen nicht die Fernbedienung.


Sutra 3: Nichts loszulassen ist auch ’ne Form von Festhalten.

Kennt man vom Kühlschrank:
„Ich schmeiß das nicht weg, das ist noch gut.“
Nee. Das war 2018 vielleicht mal gut.
Loslassen heißt nicht „verlieren“. Es heißt: „Ich hör auf, Tote zu füttern.“


Sutra 4: Erleuchtung ist, wenn du dich nicht mehr über Menschen aufregst, die bei Grün nicht fahren.

Das ist der Test.
Wenn du da sitzt, ganz ruhig, der Typ vor dir telefoniert, die Ampel ist grün – und du denkst: „Na gut, vielleicht übt er Loslassen.“
Dann bist du entweder erleuchtet oder tot.


Sutra 5: Leiden ist optional, Schmerz nicht.

Du kannst Schmerzen haben, klar.
Aber ob du dir dazu noch Netflix-mäßig die komplette Drama-Serie reinziehst – das ist deine Entscheidung.
Die meisten von uns abonnieren das Leiden in 4K.
Sutra sagt: Kündig das Abo.


Sutra 6: Die Wahrheit ist still. Der Rest ist Kommentar.

Guck mal in dich rein. Da ist so ein leiser Raum.
Wenn du da ankommst, brauchst du keine Affirmationen, keine Klangschalen, kein Räucherstäbchen mit dem Duft „spirituelle Kiefer“.
Da ist einfach Ruhe.
Das ist alles. Und gleichzeitig alles, was du suchst.


Sutra 7: Wenn du denkst, du bist erleuchtet – fahr Weihnachten nach Hause.

Klassiker.
Nichts testet dein Bewusstsein so zuverlässig wie die eigene Familie.
Man kann zehn Jahre meditieren, aber ein Kommentar von Tante Uschi, und zack, du bist wieder zwölf und beleidigt.
Das Leben ist die härteste Sangha.


Sutra 8: Liebe ist nicht das, was du fühlst. Es ist das, was übrig bleibt, wenn du aufhörst, dich zu verteidigen.

Ja. Klingt kitschig. Ist aber robust.
Liebe ist kein Feuerwerk.
Eher so ein Teelicht, das du jede Nacht neu anzündest, obwohl du weißt, es wird wieder ausgehen.
Und trotzdem – machst du’s.


Sutra 9: Alles vergeht. Sogar das, was du noch gar nicht verarbeitet hast.

Das Universum hat Geduld.
Es wartet, bis du nachkommst.
Also hetz dich nicht. Selbst deine Wunden haben einen Ablaufplan.


Sutra 10: Mach dich nicht fertig, weil du nicht fertig bist.

Wir sind alle unvollendete Baustellen.
Nur manche haben schon ’ne schöne Fassade, andere noch den Rohbau.
Aber keiner hat den Plan wirklich verstanden.
Und das ist okay.

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