🕊️ Geführte Meditation – Das Gästehaus deiner Seele

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(nach Rumi, in zeitgemäßer Sprache)

Lass dich ganz ankommen.
SpĂĽr den Boden unter dir.
Deinen Atem.
Die Bewegung deines Brustkorbs.
Du bist hier. Jetzt.
Ganz in dir.

Stell dir nun vor:
Dein Inneres ist ein Haus.
Ein Gästehaus.
Mit offenen TĂĽren.
Und heute – wie an jedem Tag – klopft jemand an.

Vielleicht ist es Freude.
Vielleicht ist es Scham.
Vielleicht ein alter Schmerz.
Oder ein ganz neuer Gedanke.

Was auch immer da ist –
es möchte nur eins:
gesehen werden.

Statt zu urteilen,
statt zu erklären oder wegzumachen –
öffne einfach die Tür.

Sag innerlich:
„Willkommen.
Ich weiĂź noch nicht, was du mir bringen willst.
Aber ich bin bereit, dich zu empfangen.“

SpĂĽr, wie du Raum wirst.
Wie du innerlich größer wirst,
nur durch die Haltung des Empfangens.

Manche Gäste sind laut.
Andere still.
Einige bleiben nur kurz,
andere setzen sich auf deinen inneren Teppich
und verweilen.

Du musst nichts tun.
Nur da sein.
Zuhören.
Atmen.

Wenn du magst, kannst du dich fragen:

Was möchte dieser Gast mir zeigen?
Welche Geschichte bringt er mit?
Und was braucht er von mir – jetzt?

Und wenn du spĂĽrst, dass ein Teil von dir
am liebsten die Tür wieder zuschlagen möchte –
dann begrĂĽĂźe auch den.

Jede Regung, jeder Impuls, jedes Gefühl –
ein Gast.
Ein Bote.
Ein Hinweis.

Und du?
Du bist das Haus.
Das Bewusstsein, das all das halten kann.

[Pause … 1–2 Minuten Stille oder ruhige Musik]

Wenn du bereit bist,
dann kehr langsam zurĂĽck.
Bring etwas von diesem Raum mit in deinen Alltag.
Und vielleicht – wenn morgen ein neuer Gast anklopft –
wirst du dich erinnern:
Nichts muss weg.
Alles darf kommen.
Und wieder gehen.

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